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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Blogbeiträge

»Du bist naiv, Sklavin E.« von Jona Mondlicht

Bezieht sich auf den Blogbeitrag »Du bist naiv, Sklavin E.«.

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Gelöscht.

06.08.2016 um 22:56 Uhr

Ich war sehr verwirrt durch diese Konfrontation meiner Seksuologin: "du hast in deiner love-map die bdsm." Ich fragte: Wieso weiss sie das? Die Antwort dieser Aerztin: "Der Grundstein zur bdsm ist in der love-map entstanden in den ersten Lebensjahren. Hat damit zu tun, wie man willkommen geheissen wurde auf dieser Welt, wie die Beziehung zur Vater und Mutter geprägt usw. In Holländisch nennt sich das hechten. Aber die korrekte Uebersetzung fehlt mir.

Die meisten Menschen sind sich seiner love-map nicht bewusst. Sie sind sich vielleicht bewusst ihrer bdsm -voorkeur aber wissen die Entstehung davon nicht.

Wenn sich diese sub nicht mit ihrem "hechten" -Thema auseinandersetzt lässt sie etwas wichtiges in ihrem Prozess liegen. Und daselbe gilt auch für den dom wenn er sich auch nicht bewusst ist von seiner love-map (damit ist die love-map gemeint so wie durch John Money beschrieben) und somit seines "hechten" Themas.

 

Das ist nicht meine Anschauung. Das ist mir gelernt durch meine zwei Arzt-Seksuologen vom Uni-Spital Amsterdam.

Google mal unter: Rik van Lunsen

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

06.08.2016 um 23:20 Uhr

Hallo Radieschen,

 

ich glaube, Du hast die "lovemap" (und so weiter) nun oft genug im Text untergebracht / erwähnt. Danke für die Ausführungen.

 

 

Viele Grüße

Jona

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Gelöscht.

30.08.2016 um 21:50 Uhr

"Der hilflose Helfer"

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Gelöscht.

16.09.2016 um 12:40 Uhr

Als ich meinen neuen Partner kennenlernte, hatten wir erstmal 3 Treffen an neutralen Orten, bevor auch nur in die Nähe von meinen bzw. seinem Zuhause gekommen sind. Man sollte offen und ehrlich sein und auch sein Nichtwissen zu geben. Dies sind die Grundsätze einer sehr guten und vertrauensvollen Beziehung.

 

Wie kann man nur so naiv und leichtgläubig durch die Welt schreiten? Meines erachtens hat E. kein Fünktchen Weitsicht und geht mit der rosaroten Brille durch ihre "Welt". Ich möchte sie am liebsten schütteln, bis sie ihre rosarote Brille verliert und endlich mal klar erblickt, was ihr passieren kann.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

16.09.2016 um 22:04 Uhr

Ich habe gerade den Thread noch einmal quer gelesen und das tu ich mir nie wieder an. Da sank mir doch eben die Lebenslust kurzzeitig auf ein Minimum.

 

Und das Schlimmste: Ihr habt ja recht.

 

Da ist eine E., die sich in ihrer Gänze in die Waagschale wirft, um ihr wahres Leben zu finden, und ich mag mir nicht ausmalen, wie sie ihr bisheriges verbracht hat.

 

Ihr schreibt so nüchtern, so unromantisch, so illusionslos, so erfahren, so verletzt, so unberauscht, so abgebrüht, so misstrauisch, so ... lest selbst noch mal, und hört mit den Ohren einer Jugendlichen.

 

Da fällt sogar der Satz: "Ich kenne die Männer." Und "Wer sich vor lauter Hoffnung im Rausch des Verlangens seinen Sehnsüchten hin gibt, handelt oft wie verliebt und ist unheilbar ..."

Wer liebt ist krank? Wer vertraut ist krank? Wer sich hingibt ist naiv?

Ist E naiv, weil sie das Gute selbst im Bösen sucht?

 

E wendet sich ab, weil sie eine Welt nicht akzeptieren mag, in der das Gute mit dem Bösen gleich mit ausradiert wird. Wieviel ist Liebe noch wert, wenn sie mit Misstrauen, Vorsicht, Überprüfung beginnen soll. Selbst auf neutralem Boden soll sie sich erst treffen, mehrfach, weil einmal nicht reicht, wie zwei Kriegsparteien, die einen Waffenstillstand aushandeln. Wissen soll sie, was sie will. Woher denn, wo sie doch noch hungrig und appetitlich ist.

 

E ist so tapfer dabei. Sie rennt entweder in ihr Verderben, wovon wir selbstverständlich ausgehen, oder sie findet etwas, was ihr gar nicht gegönnt wird, weil es die Alten schon verloren oder sich zerdeppert haben.

 

Ich meine nicht Dich, Devana, die Du direkten Kontakt mit einer E hattest, und damit auch die gefühlte Verantwortung ertragen hast. Nichts anderes würde ich einer Tochter erzählen; Warnung über Warnung.

 

Radieschen sprach von einer love-map, was immer das sein mag, und von dem Willkommensgefühl in der Welt. Ein Willkommensgruß im Land der Liebe sieht anders aus. Und dann sinniere ich, ob bdsm nicht die Verpackung und Rechtfertigung dafür sein kann, eine abgespeckte Lebens- und Liebenslust mit guten Argumenten beibehalten zu können.

Gäbe es nur das sprachliche Gegenteil von Offenherzigkeit! Es würde passen.

Und ist Naivität nur ein anderes Wort für Unbelastetheit?

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30.09.2016 um 01:45 Uhr

Recht lehrreich, obgleich ich mir kaum vorstellen kann, dass jemand wirklich so naiv/unvorsichtig sein könnte.

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Gelöscht.

30.09.2016 um 13:13 Uhr

Lese diesen Text jetzt zum zweiten Mal und erschaudere wieder. Es läuft mir kalt den Rücken runter, macht mich traurig, dass einem Menschen vielleicht sehr viel genommen wird/wurde. Die Vorstellung, dass sie Dinge erfährt, die sie nicht beflügeln sondern zerstören werden, tut mir im Herzen weh und ich möchte sie schütteln, dass sie aufwacht und hoffe aus tiefstem Herzen, dass alles ein gutes Ende nimmt.

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03.12.2016 um 01:20 Uhr

Der Text geht absolut unter die Haut! So genial und kraftvoll geschrieben, das es mich berührt. Ich hoffe zwar immer es gibt nicht so viele E's ...aber ich hoffe auch, das die jenigen die es gibt, das lesen und vielleicht verstehen.

Und leider habe ich selbst es schon oft genug erlebt, wie viele naive E's es gibt.

 

Ein genialer Text, der sehr zum nachdenken anregt.

 

Danke

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Gelöscht.

24.12.2016 um 12:25 Uhr

Das geht wirklich unter die Haut.

 

Lieber ein paar unerfüllte Träume, als die Liebe zu sich selbst aufzugeben. Denn die muss immer an erster Stelle stehen. Wer sich nicht selbst liebt, braucht Kompensation, durch wen oder was auch immer...

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

14.01.2017 um 15:48 Uhr

geändert am 14.01.2017 um 16:01 Uhr

Ich hatte den Text vor einigen Tagen gelesen, inclusive aller Kommentare und war zunächst der Meinung, es ist alles gesagt und die Welt kann locker auf meinen Senf verzichten. Ich hatte wahrscheinlich auch keine Lust, alles Für und Wider noch mal aufzudröseln. Ach ja, ich gebe zu, bei der Profil-Frage nach dem Typ den Phlegmatiker weggelassen zu haben, aber das liegt in der Natur der Sache.

 

Doch just heute morgen habe ich in einem anderen Forum von einer "E" gelesen, deren erste Erfahrungen in der Welt des BDSM gründlich schief gegangen waren, die immerhin die Kraft gefunden hatte, sich zu lösen und um Rat zu fragen. Dabei habe ich festgestellt, dass ich mit der Geschichte doch noch nicht durch bin. Immerhin hatte die Lektüre von Text und Kommentaren bei mir ein Gefühl der Unzufriedenheit hinterlassen.

 

Aber wo fange ich am besten an? Vielleicht zäume ich den Gaul von hinten auf, bei den Kommentaren. Und ich verweise kurz darauf, dass mir eher die französische Herangehensweise der Problembetrachtung liegt, wo man nicht jeder Meinung die Erklärung voranstellen muss, dass es sich hier eben, solange nicht ausdrücklich relativiert, bei allen Darstellungen um eine persönliche Meinung und keine allgemeine Feststellung handelt. Das spart Zeit.

 

Ich habe gelesen "Subs sind keine Kinder", und damit einhergehend an verschiedenen Stellen die Meinung, jeder ist für sich selber verantwortlich, verbunden mit der sicher richtigen Feststellung, dass außerhalb von BDSM auch schlimme Dinge passieren.

 

Das ist grundsätzlich richtig, aber im Kontext von BDSM wahlweise blauäugig oder sarkastisch.

Wieso blauäugig? Naja, das Gesetz hat als nahezu einziges Kriterium beim Erwachsen werden das Erreichen eines bestimmten Alters, der Rest ist dem Gesetz egal. Hat sicher auch Vorteile. Aber heißt erwachsen sein nicht, dass man sein Leben selbstbestimmt führen kann, in der Lage ist, vernünftige Entscheidungen zu treffen? Und bedarf es dafür nicht eines gewissen Maßes an Respekt und Verantwortungsgefühls.  Wie hoch ist der Anteil an wirklich Erwachsenen in unserer Gesellschaft?

Respekt und Verantwortung ist zum Beispiel unvereinbar mit dem, was gerade in den sozialen Medien passiert. Wirklich Erwachsene veranstalten keinen Shitstorm, um nur ein Beispiel zu nennen. Ich habe beruflich oft mit Menschen zu tun, die schon lange 18 sind, aber noch lange nicht erwachsen.

Jetzt könnte man sagen, selber schuld, das Mädel ist für sich selber verantwortlich, da muss man nicht reinreden. Wenn ich ganz böse wäre, würde ich sagen, das ist natürliche Auslese ...

Aber dass sie überhaupt in diese Situation gekommen ist, ist nicht nur ihr zuzuschreiben. Vor vielleicht zwanzig oder dreißig Jahren hätte sie dazu wahrscheinlich gar keine Gelegenheit gehabt. Sie wäre vielleicht ihr Leben lang unzufrieden gewesen, aber sie wäre sicher nicht in die Lage gekommen, in einem Café über einen Sklavenvertrag nachdenken und sich danach noch anspucken lassen zu müssen. Sie hätte auch all die Flausen über Subs und Doms nicht gehabt. Es gab weder das Internet mit Foren, Geschichten, Videos und diversen Schmuddelecken noch die entsprechende Literatur, von wenigen Ausnahmen abgesehen.

Wenn wir ganz ehrlich sind, müssen wir doch zugeben, dass solche Mädels für die Freiheit, die wir uns in einer Grauzone geschaffen haben, zahlen.

 

Damit bin ich bei Jona's Text und ich stimme ihm zu, dass es sehr wichtig ist zu warnen, in eindringlichen Worten.

Aber auch mir ist der erhobene Zeigefinger aufgestoßen, viel mehr aber eine Erwartungshaltung, die ich für überzogen halte. Ich weiß nun nicht, in welcher Stimmung dieser Text geschrieben wurde. Aber ich hatte ein bisschen den Eindruck, dass du, Jona, verärgert bist, weil sie sich nicht artig und mit Knicks bedankt hat, mit der Versicherung, jetzt alles richtig zu machen.

Ihr haltet dem Mädel vor, dass sie die falschen Fragen stellt und klischeehafte Vorstellungen hat. (Das bezieht sich freilich nicht nur auf den Text, sonder auch auf Kommentare) Das mit den Vorstellungen stimmt, das mit den Fragen nicht.

Sicher ist es wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, was man möchte und was nicht, wo Grenzen sind.

Aber wie kann ich das herausfinden, ohne zu probieren, woher weiß man, ob die Beziehung zu Rohrstock und Gerte wirklich so erfüllend ist wie beschrieben?

Entsprechende Darstellungen gibt es zu Hauf. Ich hab letzten Sommer im der ersten Begeisterung alle Romane von L. Mignani gelesen. Ich als alte Hexe hab den Realismusgehalt dieser ideal schönen BDSM Gemeinschaft bei etwa 20% angesetzt, bin inzwischen bereit, auch ein bisschen mehr zu akzeptieren. Aber unabhängig  davon, ob man das für bare Münze nimmt oder nicht, werden da Erwartungen, Sehnsüchte und Möglichkeiten geweckt. Die guten Geschichten mit dem bösen Ende finden sich nur unter der Ladentheke.

Ich gebe auch gerne zu, dass die alte Hexe so existenzielle Fragen nach angemessener Kleidung und dem richtigen Verhalten viel stärker bewegt haben, bevor wir das erste Mal in einem Club waren. Für ein Mädel, das alleine unterwegs ist, sind solche Informationen noch viel interessanter, denn der Weg zu Erfüllung und meinetwegen auch Liebe führt über jene, die sich schon vor längerer Zeit auf die Reise begeben haben. Es wäre gelogen, würden wir behaupten, dass jeder Neuling vorurteilsfrei empfangen würde. Keiner riskiert freiwillig, aus dem Rahmen zu fallen und sich zu blamieren.

Bliebe die Frage, wie man potentielle Opfer so warnt, dass sie sich nicht vor den Kopf gestoßen fühlen, und wie man sie erreicht.  Der Bedarf ist da und gleichzeitig die Notwendigkeit. Es ist ja eine Tatsache, dass auf der anderen Seite der Peitsche oft genug strafrechtlich relevante Handlungen praktiziert werden, die uns am Ende allen schaden. Keine Ahnung, das ist eine Gradwanderung zwischen zuviel und zu wenig Öffentlichkeit.

 

Das ist mir also durch den Kopf gegangen heute morgen und nun ist es einigermaßen sortiert und aufgeschrieben. 

 

Gruß

hanne

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